Finkbeiner

Die Herzoperation

Bypass-Operation:

Die häufigste und bekannteste Erkrankung am Herzen ist die Koronare Herzkrankheit (KHK). Hierbei kommt es durch Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) zur Bildung von zunehmenden Einengungen in den Herzkranzgefäßen (sog. Stenosen) und damit zur Minderung des Blutflusses zur Herzmuskulatur. Diese Unterversorgung der Herzmuskelzellen mit Blut und damit Sauerstoff geht häufig mit drückenden Schmerzen im Brustbereich (Angina pectoris) und Luftnot einher. Geht ein eingeengtes Herzkranzgefäß dann ganz zu, kommt es zur Unterbrechung der Blutzufuhr und zum lebensbedrohlichen Herzinfarkt. Um die Blutversorgung des Herzmuskels wieder herzustellen, steht die Bypass-Operation als seit Jahrzehnten etablierte Therapieform zur Verfügung. Hierbei werden mit einer Arterie vom Inneren der Brustwand, ggf. auch aus dem Unterarm und mit Venen aus dem Bein die Engstellen der Herzkranzgefäße überbrückt und somit Umleitungen (englisch: Bypass) geschaffen, die dann die Blutversorgung des Herzens wieder sicherstellen. Die Beschwerden verschwinden und das Herzinfarkt-Risiko ist gebannt. Wie viele und welche Bypässe bei Ihnen angelegt werden müssen, erläutere ich Ihnen im individuellen voroperativen Aufklärungsgespräch.

Herzklappen-Operation:

Das menschliche Herz besitzt 4 Herzklappen, die als Ventile funktionieren und im Takt des Herzschlages mit ihrem rechtzeitigen Öffnen und Schließen den Blutfluss durch Herz, Lunge und das Gefäßsystem des Körpers dirigieren. Dabei unterscheidet man zwischen den Herzklappen des rechten (Pulmonal- und Trikuspidalklappe) und des linken Herzens (Aorten- und Mitralklappe). Erkrankungen der Herzklappen können zur Einengung (Stenose), zur Undichtigkeit (Insuffizienz) oder zu einer Kombination aus beiden führen. Sie können eine, aber auch gleichzeitig mehrere Klappen betreffen. Fortgeschrittene Herzklappenerkrankungen äußern sich durch Minderung der eigenen Leistungsfähigkeit, Atemnot bei Belastung, schlechte Belastbarkeit oder Schwindel. Unbehandelt können sie lebensbedrohlich werden. Im Rahmen einer Herzklappenoperation besteht die Möglichkeit, die betroffene(n) Herzklappe(n) ggf. zu reparieren (Rekonstruktion) oder sie durch eine Herzklappenprothese zu ersetzen, wobei hier künstliche (mechanische) oder biologische (vom Schwein oder Rind) Prothesen zum Einsatz kommen.

 

Üblicherweise besteht der Zugang zum Herzen in einem Schnitt in der Brustmitte, eventuell kann man bei Ihnen aber auch minimal-invasiv (Schlüsselloch-Chirurgie) vorgehen. Welche Erkrankungsform bei Ihnen vorliegt, welche Therapieform und welcher Zugangsweg bei Ihnen der geeignete ist, erfahren Sie dann im ausführlichen Aufklärungsgespräch.